Baukonstruktion und Haustechnik

Bei Baukonstruktion und Haustechnik wurde ebenfalls das Ziel der Nachhaltigkeit angestrebt.
Hier heißt das: Dämmung des Gebäudes nahe dem Passivhaus-standard und Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Integration von Solarkollektoren zur Brauch- und Heizwassererwärmung, Einsatz von Tageslicht zur Vermeidung künstlicher Beleuchtung, „Recycling“ eines nicht mehr nutzbaren Gebäudes, Vermeidung zusätzlicher Versiegelung, Herstellung einer Dreikammer-Kläranlage mit Schilfbeet zur Nachklärung und Einsatz möglichst natürlicher, kleinteiliger Baustoffe, die im Eigenbau ohne den Einsatz von großen Baumaschinen verarbeitet werden können.
Durch die Errichtung der eigenen Kläranlage konnte auf sehr aufwendig Erdarbeiten und einen Anschluss an die öffentliche Kanalisation verzichtet werden.

Innendämmung und Heizung

Das größte Problem der Baukonstruktion lag in den dicken, alten Wänden und Decken, die ungedämmt als überdimensionierte Kühlrippen wirken sowie in dem größtenteils eingegrabenen Baukörper.
Eine konsequente Außendämmung wäre nicht möglich gewesen. Sie hätte den Charakter des Gebäudes völlig zerstört. Für den Wärmeschutz musste daher eine lückenlose Innendämmung (Wände, Decken und Böden jeweils ca. 20 cm, WLG 040) mit Dampfsperre errichtet werden. Die Dampsperre besteht aus einer absolut dampfdicht verklebten Alufolie, die raumseitig mit einer Hartfaserplatte und einer zweiten dünnen Dämmebene geschützt ist.
Außerdem ist eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage zur Vermeidung von Tauwasserschäden vorgesehen. Der rechnerische Jahresheizwärmebedarf konnte so auf ca. 1/4 der Werte der WSVO '95 reduziert werden. Der geringe Restwärmebedarf wird mit einem Gasbrennwert-Gerät erzeugt.